Mailand, München, Utrecht, Bad Mergentheim: Auch im November sind unsere Autorinnen, Herausgeberinnen und wir unterwegs.
Herausgeberin Eva-Maria Thüne und Historikerin Elena Pierazzoli sprechen am Mittwoch, den 12. November an der Uni Mailand über Hanna Kiel, die in »Die Schlacht um den Hügel« die Wochen der Besetzung der Hügel vor Florenz durch die Wehrmacht und der Befreiung durch Partisanen und Alliierte im August 1944 dokumentiert.
Am Donnerstag, den 13. November findet im niederländischen Utrecht das Symposium »Between Refuge and Refusal« statt, wo Doris Hermanns mit Jane Cholmeley und Catherine Koekoek über die Rolle von Frauenbuchläden und deren Geschichte spricht.
In Berlin befinden wir uns am 13. November wieder »Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen« in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek. Gemeinsam mit Herausgeber Eckhard Gruber widmen wir uns Margaret Goldsmith und deren Debütroman »Good-bye für heute«.
Am Montag, den 17. November wird im Literaturhaus München der 50. Jahrestag der Frauenbuchhandlung Lillemor's gefeiert – mit unserer Autorin Doris Hermanns als Teilnehmerin beim Podiumsgespräch.
Um Reisende Pionierinnen geht es am Donnerstag, den 20. November im Österreichischen Kulturinstitut in Berlin und ich freue mich, dort die slowenische Weltreisende Alma M. Karlin vorstellen zu können.
Anschließend geht es nach Bad Mergentheim zur »Winterlese« mit einer Literatur-Soirée in der Buchhandlung Moritz und Lux am Samstag, den 22. November und einem Büchermarkt unabhängiger Verlage am Sonntag, den 23. November.
Und auch in diesem Jahr beschließen wir den November wieder mit Anderen Büchern, dem Markt der unabhängigen Verlage am 29. und 30. November im Literaturhaus München.
Noch bis zum 28. November ist Kristine von Sodens Ausstellung »Ob die Möwen manchmal an mich denken?« zu ihrem gleichnamigen Buch über die Vertreibung jüdischer Badegäste aus den deutschen Ostseebädern im Berliner Rathaus Schöneberg zu sehen. Am 20. November gibt es eine Führung mit der Autorin und Kuratorin.
Die Verleihung des Deutschen Verlagspreiseses 2025 war natürlich eines unserer Highlights auf der Frankfurter Buchmesse. Das zweite war die Buchpremiere der deutschen Ausgabe von »Maro« von Salome Benidze. Wie aktuell die Auseinandersetzung mit der georgischen Nationalheldin Maro Makaschwili gerade heute ist, wurde dabei nochmal deutlich. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann hier angeschaut werden. Die deutsche Übersetzung stammt, wie schon bei Benidzes Büchern »Die Stadt auf dem Wasser« und »Nicht mal die Vögel fliegen mehr dort«, von Iunona Guruli.
Durch den Roman »Die Straße der fischenden Katze« das Pariser Exil der 1920er und 1930er Jahrewurde Jolán Földes berühmt. Bereits kurz nach dem Erscheinen wurde der Roman in zwölf Sprachen übersetzt. Auf Deutsch konnte der Roman der jüdischen Autorin allerdings nur in den Niederlanden veröffentlicht werden. Jetzt erscheint er in der Übersetzung von Stefan Isidor Klein und von mir herausgegeben und mit einem Nachwort versehen. Gerade hat Dina Netz das Buch sehr hörenswert im Deutschlandfunk Büchermarkt vorgestellt.
Natürlich darf auch die neue Ausgabe der »Frauen und Film« bei unseren Neuerscheinungen nicht fehlen. Heft 73, herausgegeben von Gaby Babić und Anke Zechner, trägt den Titel »Generationen« und widmet sich diesem Thema wieder aus ganz unterschiedlichen spannenden Perspektiven.
»Lies ein Buch, das einen langen Titel hat«, #LangerTitel, heißt die Indiebookchallenge im November, deren Patin wir sind, zusammen mit dem Blog Buch-Haltung. Lange Titel sind unsere Spezialität. Spitzenreiter: »Die Marquise de Brinvilliers und das Erbschaftspulver oder Wie schaffe ich mir meine Familie vom Hals?« von Brigitte Luciani. Oder lieber »Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben«? von Iris Schürmann-Mock? Wir haben noch viel mehr Bücher mit langem Titel im Programm ...
Auf einen bunten Bücherherbst!
Ihre Britta Jürgs
Maro
1921 wird die 19-jährige Maro Makaschwili an der Front bei Tabachmela getötet. Sie wird zur Symbolfigur eines unabhängigen, demokratischen Georgiens. Nina, Natalia und Ketewan, eigentlich gerade auf einer Geburtstags-party, finden sich plötzlich an der Seite der jungen Frau wieder.
Die Straße der fischenden Katze
In einer schmalen, dunklen Gasse im Pariser Quartier Latin wohnt die ungarische Familie Barabás. Im Viertel treffen die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Ländern Europas aufeinander – vom russischen Bankier bis zum spanischen Anarchisten. Sie alle versuchen, sich im Pariser Exil der 1920er und 1930er Jahre zurechtzufinden. Doch die politischen Ereignisse bringen ihr Leben immer wieder durcheinander.
Gaby Babić, Anke Zechner (Hg.)
Generationen
Frauen und Film, Heft 73
In der Filmwissenschaft ist »Generation«, anders als »race«, »Klasse« oder »Gender«, keine gängige Begriffs- oder gar Analysekategorie. Was kann mit einem feministischen Blick auf Generationen für Film und Kino gewonnen werden?
Good-bye für heute
Berlin 1926: Die junge Medizinstudentin Karin lebt mit ihrer Mutter, der gebürtigen US-Amerikanerin Jean, und ihrem Zwillingsbruder Erhard nach dem Tod des Vaters im einstigen Stadtdomizil der Familie am Lützowplatz. Doch nicht nur die einst herrschaftliche Wohnung ist nach dem Krieg geteilt und zimmerweise vermietet, auch durch die Familie ziehen sich Risse.
Alles – bloß nicht vage! Die portugiesische Dichterin Florbela Espanca
Die autobiografische Poesie der 1894 geborenen und 1930 gestorbenen Dichterin Florbela Espanca steht für den weiblichen Aufbruch in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unerschrocken, unersättlich, ungebändigt: alles – bloß nicht vage.
Sand im patriarchalen Getriebe
1975, vor 50 Jahren, wurde der erste Frauenbuchladen in Deutschland gegründet, nahezu zeitgleich entstanden die ersten deutschen Frauenverlage. Doris Hermanns erzählt die Geschichte der Frauen-Buch-Bewegung von ihren Anfängen bis heute und macht deutlich, wie vielfältig – und wie international – diese von Anfang an war und ist.
150. Geburtstag am 30. Juni 2025
Die Bräutigame der Babette Bomberling
Unser Lieblingsroman von Alice Berend über eine Sargfabrikantengattin, die einen Bräutigam für ihre Tochter sucht. Mit viel Witz und Humor schildert Berend reich
gewordene Kleinbürger und verarmte Adlige, Langzeitstudenten und aufstiegsbegierige Parvenüs im Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts. Einfach köstlich!
Amelie Soyka (Hg.)
Tanzen und tanzen und nichts als tanzen
Sie haben den Tanz revolutioniert und beeinflussen ihn bis heute: Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman. Ein Buch für all diejenigen, die in das turbulente kulturelle Geschehen der 1920er Jahre eintauchen wollen, die sich für zeitgenössischen Tanz begeistern und dessen Wurzeln erkunden möchten sowie für Liebhaber:innen der Tanz- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts – jetzt in der 3. Auflage!